SCHULE BRUGG MACHT ZUKUNFT
DESIGN THINKING
Haltung und Methode hinter unternehmerischer und sozialer Innovation
Design Thinking orientiert sich an einem ganzheitlichen Designverständnis, das tief in der Disziplin verankert ist. Design Thinking ist Denkhaltung, Vorgehensweise und Methode zugleich. Der Ansatz ist Treiber von Innovation und Mittel strategischer Entwicklung. Er fördert die Lösung komplexer unternehmerischer und sozialer Herausforderungen.
VERSTEHEN
Das zu Beginn stehende Problem wird bestenfalls mit einem Team aus mehreren Personen definiert.
Wichtig ist dabei, ein allgemeines Verständnis zu schaffen und alle Beteiligten auf denselben Stand zu bringen.
Konkrete Fragen können zum Beispiel sein: Was soll neu entwickelt werden?
Für wen soll die Entwicklung relevant sein?
Welche wesentlichen (aktuellen oder zukünftigen) Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden? Welcher Endzustand soll durch die Lösung erreicht werden?
Beobachten:
Beim Beobachten geht es darum, sich in den Kunden hineinversetzen zu können. Eine Analyse des Kundenwillens ist zum Beispiel durch ein Interview oder Rollenspiele möglich. Dabei ist es wichtig, den Kunden reden zu lassen. Gutes Zuhören ist der ausschlaggebendste Teil der Arbeit, denn sonst können Missverständnisse entstehen. Die Wünsche des Kunden stehen immer im Vordergrund.
Standpunkt definieren: Die Ergebnisse der ersten beiden Schritte werden vereint. Techniken wie Personas oder Point-of-View werden dazu verwendet, den Standpunkt bildlich wie schriftlich zu definieren.
ERKUNDEN
Ideen finden:
Zu Beginn der Ideenfindung steht ein allgemeines Brainstorming, in dem jegliche Ideen, seien sie noch so verrückt oder utopisch, zusammengetragen werden. Die Resultate werden strukturiert und nach Prioritäten sortiert. Dabei sind Fragen nach der Effizienz, der Umsetzbarkeit oder der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Ideen von Bedeutung. Ebenfalls ist ein Blick zur Konkurrenz nicht unüblich.
Prototyp:
Ein Prototyp wird zu Anschauungszwecken erstellt. Perfektion und Vollendung sind dabei unbedeutend. Wichtiger ist: je einfacher, desto besser. Der Kreativität wird freien Lauf gelassen. Techniken, die beim Prototyping zum Einsatz kommen, sind unter anderem Wireframes, Post Its, Rollenspiele, Storyboards oder Modelle. Ausgerichtet wird der Prototyp auf die Bedürfnisse des Kunden. Wichtig ist, dass dieser sich anhand des Prototyps die Lösung seines Problems vorstellen kann.
MATERIALISIEREN
Testen:
Zuletzt muss das Erarbeitete getestet werden. Dabei spielt Feedback eine wichtige Rolle. Außerdem ist Flexibilität gefordert. Funktioniert eine Idee nicht, darf sie verworfen werden. Kunden werden bei Tests mit den Prototypen genau beobachtet. Anhand ihrer Reaktion entwickeln sich weitere Ideen und Verbesserungen. Design Thinker sind bei diesem Schritt ebenfalls offen für neue Anregungen. Wird bei einem Test ein Mangel festgestellt, wird dieser eliminiert und die Schritte mit dem verbesserten oder neuen Prototypen wiederholt. Es ist durchaus üblich, dass es bei neuen Produkten mehrere Testphasen gibt, bis der Kunde zufrieden ist und das Produkt freigegeben werden kann.
Implementieren:
Jede Innovation ist erst fertig, wenn sie sich im vorab definierten Umfeld als richtig und zirlführend für die Benutzernen herausgestellt hat.
Und dann beginnt alles vor vorne: die eingeführte Innovation wird laufend beobachtet und bewertet und den neuen oder veränderten Gegebenheiten angepasst. Oft ist es notwendig den Prozess wieder beim verstehen zu beginnen. Und die darauffolgenden Phase durchzuarbeiten.
Werte der Brainstorming-Phase:
• Arbeite visuell (be visual)
• Nur einer spricht (one conversation at a time)
• Fördere verrückte Ideen (encourage wild ideas)
• Stelle Kritik zurück (defer judgement)
• Quantität ist wichtig (go for quantity)
• Bleib beim Thema (stay on topic)
• Baue auf den Ideen anderer auf (build on the ideas of others)
Interdisziplinäre Teams
Um möglichst vielfältige Herangehensweisen an eine Problemstellung zu gewährleisten, kommen beim Design Thinking Personen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen. Dies können berufliche sein, aber auch kulturelle, nationale oder einfach nur Alters- und Geschlechtsunterschiede. Entscheidend ist der vielschichtige Blick auf eine Thematik. Eine hohe Diversität garantiert maximale Kreativität.
Mobile Raumkonzepte
Raum nimmt eine große Rolle beim Design-Thinking ein. Arbeiten im Stehen, Schreiben auf Whiteboards und mobile Raumkonzepte sowie Möglichkeiten umfassend und schnell Prototypen s zu bauen, analog oder digital, und zu testen gehören integral zum Design Thinking.
Design Thinking ist eine Vorgehensweise für die Bewältigung von komplexen Problemstellungen oder Quelle für innovative Ideen. Design Thinking öffnet den Weg, spielerisch und neugierig auf Herausforderungen zu schauen und diese zu bearbeiten. Dabei geht es darum, auch scheinbar Unlogisches und Unerreichbares zu denken, ernsthaft zu diskutieren und zu überraschenden Erkenntnissen zu gelangen.
Der Design-Sprint möchte Schüler*innen kreatives Selbstbewusstsein und praktische Designmethodik vermitteln, damit sie selber als Gestalter*innen ihrer Schule aktiv werden können. Nicht nur weil das gut ist für die Schüler*innen. Sondern weil wir ihre Ideen brauchen. Warum haben alle immer Hunger und wie können wir uns einen eigenen Essenautomaten für die Schule bauen? Wie können wir den Flur in einen gemütlichen Pausenraum verwandeln, ohne dass Möbel die Fluchtwege versperren?
Wo gibt’s einen freien Platz für einen Rückzugsort in der Schulanlage? Dabei gehen sie vor wie Designer*innen: Erst genau herausfinden, was das Problem ist, und dann gemeinsam die Ideen sprudeln lassen.
PROZESS / METHODEN
Die besten Ideen werden sofort gebaut, denn dabei denkt man mit den Händen weiter. Wenn der erste Prototyp steht, kann man mit anderen darüber reden und in einem weiteren Schritt testen, ob er funktioniert.
Woran wir im Design-Sprint arbeiten, entscheiden die Schüler*innen. Egal ob ein Objekt, ein Raum oder ein Ereignis das Resultat ist – wichtig ist vorerst die Erkenntnis, dass unsere Schule formbar ist.
Inhaltlich eignet sich Design Thinking besonders, um den Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung abzudecken.