top of page

SCHULE BRUGG MACHT ZUKUNFT

PROTOTYPING

Sechs Leuchtturm-Themata und rund 36 Mini-Projektideen wurden in sämtlichen Schulhäusern mit allen Lehrpersonen und Schüler*innen während drei Tagen ausprobiert.

In allen Schulhäusern der Schule Brugg haben sich über tausend Schüler*innen und über 230 Lehrpersonen und Schulleiter*innen zusammengetan, um gemeinsam an der Schule der Zukunft zu arbeiten. Die Gruppen hatten drei Tage Zeit, um ihre Ideen zu den grossen Themen Humor, Innovation/Erfinden, Glück/Mut, Kreativität/Kollaboration, Respekt/Toleranz und Revolution zu erarbeiten, zu diskutieren und zu präsentieren.

Die «Big Pictures» wurden als Leuchttürme identifiziert, den einzelnen Schulhäusern zugewiesen und dienen als Orientierungspunkte für zukünftige Entwicklungen.

Die Mini-Projekte, welche in allen Häusern als Work-Shop Gruppen angeboten wurden, sind aus den Outputs der vorangegängigen Prozess-Phasen mit Kindern, Eltern und Schulleitungen entstanden. Die Schule der Zukunft wird auch eine Revolution im Bildungssystem bringen, indem sie sich auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler konzentriert und eine Umgebung schafft, in der sie sich frei entfalten können. Diese Veränderungen werden nicht nur die Schüler beeinflussen, sondern auch die Lehrer und die gesamte Schule, indem sie eine Kultur der Zusammenarbeit und des Austauschs fördern.

Schulhaus Stapfer

Schulleiter: Beat Röthlisberger

Leuchturm-Thema: 

Humor

 

Schulhäuser Freudenstein und Hallwyler

Schulleiter: Manuel Lehner

Leuchtturm-Themata: 

Innovation / Erfinden

 

Schulhäuser Au/Erle und Langmatt

Schulleiterin: Doris Bernhard

Leuchtturm-Themata:

Glück / Mut

 

Schulhaus Bodenacher

Schulleiter: Gerhard Müller

Leuchtturm-Themata: 

Kreativität / Kollaboration

 

Schulhaus Umiken

Schulleiter: Bernard Schüssler

Leuchtturm-Themata: 

Respekt / Toleranz

 

Schulhaus Schinznach Bad

Schulleiterin Jasmin Schnell

Leuchtturm-Thema:

Revolution

 

 

Unterstützung:

Carmen Stahel

Leitung pädagogische Fachstelle 

Schule Brugg

 

Coaches:

Simona Hofmann

Dr. Friederike Vinzenz

Urs Dätwiler

 

und:

alle Lehrpersonen

alle Hauswarte

der Schule Brugg

 

Fotograf*innen:

Corina Caviezel

Annet Disler

Urs Dätwiler

und die Doku-Teams der Häuser

Projektideen:

• Hinterfragen

• Fehler machen

• Achtsamkeit

• Neue Schulräume

• Mobile Schulee

• Einbezug Aussenräume

• Freie Zonen

• Neue Modelle

• Niveau-Unterricht

• Noten/ Bewertung

• Digitalisierung

• Medienkompetenz 

• Projektunterricht

• Neue Schulfächer

• Fantasie, Geschichten

• Beziehung Lehrpersonen / Schüler*innen

• Einbezug Eltern, Externe, Experten

• Stress, Umgang, Vermeidung

• Motivation, Fremd- und Selbstmotivation

• Neue, andere Lernwege und Methoden

• Unabhängiges und kritisches Denken 

• Niveau-Unterricht

• Intuition

• Kinder- und Jugendbewegungen

• Ausdauer

• Selbstmanagement

• Survival-Training

• DIY Maker-Space

• Forschung / Forschen

• Markt, System, Kapitalismus

• Start-Up

• Mathe neu gedacht

• Politik

• Wellbeing

• Strategie

• Systemverständnis

«BEEINDRUCKEND WAR, WIE DIE MEISTEN KINDER EMSIG AN DER ARBEIT WAREN, SICH GEGENSEITIG GEHOLFEN HATTEN, OBWOHL SIE WENIGER GEFÜHRT WURDEN ALS IM NORMALUNTERRICHT.

DAS ALTERSDURCHMISCHTE ENTDECKEN, PROBIEREN UND UMSETZEN TAT IHNEN SICHTLICH GUT.»

Schulleiter

Insgesamt zeigt das Prototyping Schule der Zukunft, dass eine offene und kollaborative Herangehensweise an die Bildung einen grossen Einfluss auf die Zukunft der Schüler haben kann. Eine inspirierende Umgebung, die auf die Bedürfnisse und Interessen der Schüler*innen ausgerichtet ist, lässt sie ihre Potenziale voll ausschöpfen.

PROTOTYPING SCHULHÄUSER AU ERLE / LANGMATT

Im Primarschulhaus und Kindergarten Au/Erle stand das Thema Glück im Zentrum. Es wurden viele Projekte entwickelt, die das Gemeinschaftsgefühl gestärkt haben. Ein Beispiel dafür war, dass die Kindergartenkinder Glücksteine an ihre Mitschüler*innen verteilt haben.

Es wurden auch Projekte wie ein Schulflohmarkt und ein Pausenkiosk umgesetzt. In anderen Gruppen wurde der Wunsch nach einem gemeinsamen Mittagessen und einer regelmässigen Schuldisco geäussert. Einige Gruppen hatten zusammen gefrühstückt und jedes Kind hatte etwas von Zuhause mitgebracht, um ein grosses Frühstücksbuffet zu gestalten. Dadurch wurde den Kindern bewusst, dass sie in einer Gruppe mit verschiedenen Kulturen sind und voneinander unterschiedliche Frühstücksrituale erfahren können. Die Kinder haben festgestellt, dass sie glücklicher sind, wenn sie sich in der Schule wohlfühlen. Sie haben gelernt, wie wichtig Teambildung, soziale Intelligenz und Akzeptanz sind, um stressfrei lernen zu können. Auch im Freien waren die Kinder gerne aktiv und haben ihre Ideen zur Gestaltung der Schulanlagen eingebracht. Auffällig war, dass den Kindern Spielplätze und Schwimmanlagen sehr wichtig waren, da sie sich gerne bewegen.

«DURCH DAS GEMEINSAME ERLEBEN VON SCHÖNEM UND DAS LERNEN VONEINANDER WERDEN NICHT NUR SOZIALE KOMPETENZEN GEFÖRDERT, SONDERN AUCH DAS LERNEN AN SICH WIRD ERLEICHTERT.»

Doris Bernhard, Schulleitung

Die jungen Menschen des Schulhauses Langmatt haben sich hingegen mit dem Thema Mut als Schwerpunkt auseinandergesetzt. Sie haben sich auf verschiedene Weise herausgefordert, zum Beispiel durch das Spielen mit Feuer, das Springen vom 10-Meter-Turm oder Wanderungen in der Nacht. Auch der Wunsch nach Bewegung und Achtsamkeit wurde von den Schülern immer wieder geäussert. Sie haben gespürt, wie wichtig es ist, Aggressionen abzubauen und eine Fehlerkultur zu fördern. Ausserdem wurde diskutiert, wie die Schule sie auf das Leben vorbereiten kann und welche Themen wie beispielsweise Wirtschaft und Psychologie dafür notwendig sind.

Insgesamt haben die Projekte zum Thema Glück und Mut gezeigt, wie wichtig es ist, dass Kinder und Jugendliche sich in der Schule wohlfühlen und sich aktiv einbringen können.

PROTOTYPING SCHULHÄUSER FREUDENSTEIN / HALLWYLER

Was andere Schüler*innen sich von der Schule der Zukunft wünschen …

… dass wir mehr nach unseren Stärken lernen.

… dass mehr «outside the box» gedacht wird.

… Kiosk, Kiosk, Kiosk.

… mehr Querdenken.

… dass der Unterricht später beginnt.

… dass Spicken in Tests erlaubt ist.

… mehr Spass.

… dass wir mehr Nützliches lernen.

… weniger Prüfungen.

…dass die Schule nachhaltiger wird.

…dass jeder seine beste Lernmethode herausfinden und anwenden kann.

(Auszüge aus den Videos der Schüler*innen)

Am Montag Morgen sind alle zusammen im grauen Morgenlicht auf dem Sportplatz zusammengekommen, um die Prototyping-Tage zu starten. Ausgerüstet mit einem weiss / schwarzen Karton haben die Schüler*innen die gestellten Fragen mit weiss oder schwarz beantwortet.

Dann sind die Gruppen an die Arbeiten gegangen, in beiden Schulhäusern und auch in den Aussenräumen wurde an den unterschiedlichsten Projekten intensiv gearbeitet und innoviert. Die Ergebnisse dann in der Eingangshalle und in der Turnhalle ausgestellt und gekonnt präsentiert.

«ICH WÜNSCHE MIR, DASS DIE ERARBEITETEN PROJEKTE UMGESETZT WERDEN UND DIE SCHÜLER*INNEN DIE MÖGLICHKEIT HABEN AM SCHULALLTAG AKTIV MITZUGESTALTEN.»

Giada Galavotti, Schülerin

NEUGESTALTUNG DER GRÜNANLAGEN AM SCHULHAUS HALLWYLER MIT GÄRTNER*INNEN, SCHÜLER*INNEN

UND LEHRPERSONEN.

Die Grünanlagen südlich des Gebäudes sind in einem unbefriedigenden Zustand und sollen nun neu gestaltet werden. Dabei wurden die Pflanzen so gewählt, dass sie den hohen Ansprüchen des Standorts gerecht werden und

gleichzeitig ästhetisch ansprechend sind. Das «Altstadt Entwicklungsleitbild» von Brugg muss dabei eingehalten werden und die Architektur gebührend gewürdigt werden. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen sind aktiv an der Bepflanzung beteiligt und sollen künftig auch die Pflege übernehmen, um den Pflanzengürtel in der Brugger Altstadt wieder eine höhere Wertschätzung zu verleihen.

PROTOTYPING SCHULHAUS STAPFER

In dem Schulhaus Stapfer stand das Hauptthema Humor im Fokus, welcher als zentraler Punkt in der Bildung und im Leben betrachtet wurde. Die Kinder haben dabei verschiedene Themen humorvoll unter die Lupe genommen und sich damit auseinandergesetzt.

So haben sie zum Beispiel im Rahmen des Themas Achtsamkeit Gefühlsräder aus Karton gebastelt, auf denen sie einstellen konnten, wie es ihnen gerade geht.

Eine andere Gruppe hat im Wald Objekte für einen Barfusspfad gesammelt und diesen anschliessend aufgebaut.

Die Kinder, die sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt haben, haben sogar einen Roboter gebaut, der verschiedene Aufgaben erfüllen kann, wie zum Beispiel jemandem etwas vorlesen, beim Lernen helfen, Spiele spielen und im Internet recherchieren. Die Kinder haben dabei nicht nur viel gelernt, sondern auch viel Spass gehabt.

Im Rahmen des Projekts haben die Kinder auch gelernt, wie wichtig es ist, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Sie haben bewusst Fehler in ihre Kunstwerke eingebaut und anschliessend aus diesen Fehlern neue Bilder gemalt.

Die Kinder wurden ermutigt, kreativ zu sein und sich frei zu fühlen, um ihre eigenen Ideen umzusetzen und zu spielen.

Ein wichtiger Aspekt war auch die Bewegung, Ruhe und Ernährung. Die Kinder haben sich gewünscht, mehr Zeit zum Essen und gesündere Optionen zu haben wie die «Saftbar», die getestet wurde. Die Lehrer*innen haben beschlossen, diese Bedürfnisse der Kinder verbindlicher im Jahres- und Quartalsplan zu verankern und auszubauen.

Es wurden Ideen für langfristige Umsetzungen entwickelt wie regelmässige Ateliernachmittage und Projektwochen, sowie den Umgang mit dem Thema Hausaufgaben.

Die Altersdurchmischung funktionierte gut, aber einige jüngere Kinder hatten Schwierigkeiten mit den abstrakten Themen und dem Wechseln der Gruppen. Einige Kinder konnten sich auch schwer vorstellen, wie sich ihr Leben in der Zukunft verändern könnte. Trotzdem war das Projekt eine grossartige Erfahrung für die Kinder, bei der sie nicht nur Spass hatten, sondern auch wertvolle Lern- und Lebenserfahrungen auf humorvolle Art und Weise sammeln konnten.